Nanu, der Titel kommt mir doch irgendwie bekannt vor…
richtig, Shakespeare! William Shakespeare, der große englische Lyriker und
Dramenschreiber, Komödiant und Mann der weisen Worten, auch er hat etwas zu
Geldangelegenheiten zu sagen: Geldangelegenheiten, wie sie uns alle etwas
angehen.
In der Komödie „Der Kaufmann von Venedig“ geht es zunächst
einmal um eine gar nicht so lustige Begebenheit: Der Kaufmann Antonio soll
sterben, denn er kann sein Darlehen nicht zurückzahlen. Ich sag es ja immer,
halten sie ihre Finanzangelegenheiten im Auge! Ausgaben- und
Einkommenssituation etc. lassen grüßen! Zugegeben, das Leben ist ein sehr hoher
Preis für Kreditbetrug, aber sonst wäre es wohl auch nicht so ein interessantes
Drama. Obwohl der Kredit streng genommen nur zum Verlust eines Pfundes Fleisch
der Wahl des Geldverleihers; dafür ist das Darlehen zinsfrei. Und wofür er den
Kredit überhaupt aufnimmt! Sein Freund Bassiano ist der Grund, denn der will um
seine Herzensdame werben und der dann auch direkt etwas bieten, und dafür
braucht er dann eben einen Kredit. Früher war alles besser! Da sind die Frauen
noch beschenkt worden. Scheint mein Mann ist ein Mann der alten Schule… Ein
Hurra darauf.
Und im Laufe des Dramas wird es regelrecht gruselig, denn,
natürlich, wittert der Geldverleiher eine Verschwörung gegen sich. Der Mann
namens Shylock mag allen Grund dazu haben, dennoch ist seine Reaktion eine arg
heftige: Er begehrt das Herz des Kaufmanns von Venedig! Das Drama nimmt seinen
Lauf…
Der herzensunzufriedene Geldverleiher besteht auf seinem
Recht, das Leben des Kaufmanns zu fordern. Denn natürlich kann er ihn nicht
bezahlen… Aber sein Freund, der, dem er Geld geliehen hatte, könnte es; er
könnte ein Vielfaches zahlen. Doch der Doge lässt sich nicht erweichen! Dann
die Rettung: Es müsse genau ein Pfund herausgeschnitten werden, ohne
Blutvergießen. Dies ist Shylock nicht möglich, und so gibt es doch ein happy
end für Antonio, den Kaufmann – ihm wird das Leben geschenkt.
Und auch seine Schiffe, die Antonio glauben ließen, er könne
das Geld problemlos zurückzahlen, sind im Endeffekt gerettet. Ein wahres Happy
End!
Und nichtsdestotrotz muss ich natürlich feststellen, mit
einem anständigen Businessplan und seriösen Geldverleihern wäre das nicht
passiert. Und noch eine Moral von der Geschicht: Schulden sind für Menschen
nicht!