Montag, 2. Dezember 2013

Bewusstseinserweiterung und das berechtigte Stigma

Bewusstseinserweiterung, werden sie sagen, das ist doch das mit den Drogen. Ja, ist es! Finger weg. Drogen tun böse Dinge. Aber was ist mit anderen Formen esoterischer Grenzerfahrungen und psychischem Heroentum (ungleich Heroin, klar.)? Eine virtuelle Reise durch andere Welten, von mir persönlich unternommen. Aber ich sag’s Ihnen, virtuell, das berauscht nur am Rande.
Der Tibeter zum Beispiel weiß, wenn er sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt hat, dass Reizdeprivation eine feine Sache ist. Da kann und muss man eben in Tunnel und Höhlen gehen, aber dann…. Dann ist nichts. Bisschen langweilig für die Einen, doof für die Anderen: Sich im Keller einzusperren, ohne Licht und Wärme, das ist scheisse. Machen Sie das nicht.
Hierzu eine Anekdote aus dem mittelalterlichen Leben in Indien. Ein Mann, seines Zeichens Großmogul, wollte eines Tages testen, welche Auswirkungen es auf Kinder und deren Sprachentwicklung hat, wenn sie keiner menschlichen Sprache ausgesetzt sind. Dafür ließ er einen Palast (neudeutsch für Kerker) bauen und sperrte Neugeborene mit stummen Ammen zusammen. Die Kinder haben natürlich keine Sprache gelernt, Theorie bewiesen. Aber das ist doof, und soooo revolutionär ist das auch nicht. Ein grenzwertiger Mann, der Großmogul.
Alternativ kann man zum Beispiel meditieren, ist ja auch schon eine Grenzerfahrung. Und spirituelle Übungen müssen ja auch nicht zwangsläufig eine Loslösung vom eigenen Körper zur Folge haben, gerade wenn man es so macht wie ich. Dann löse ich mich nämlich in Luft auf, wenn zur Arbeit gerufen wird. Die Waschmaschine! Schatz, mach bitte die Waschmaschine aus! Doch ich bin entspannt, tief entspannt. In meinem All gibt es keine Waschmaschinen, nur mich. Ich denke nach, dann fliegt mir etwas ins Gesicht. Ich schlage meine Augen auf, sehe meinen geliebten Lebensabschnittspartner und weiß, ich habe zu lange meditiert. Viel zu lange.- langsam schließe ich die Augen wieder, und die Wirklichkeit holt mich doch ein weiteres Mal ein…
Adios amigos, macht es gut und nehmt die Finger auch von unverdächtig wirkenden Drogen ;-)

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