Der Tibeter zum Beispiel weiß, wenn er sich ein bisschen mit
der Materie beschäftigt hat, dass Reizdeprivation eine feine Sache ist. Da kann
und muss man eben in Tunnel und Höhlen gehen, aber dann…. Dann ist nichts.
Bisschen langweilig für die Einen, doof für die Anderen: Sich im Keller
einzusperren, ohne Licht und Wärme, das ist scheisse. Machen Sie das nicht.
Hierzu eine Anekdote aus dem mittelalterlichen Leben in
Indien. Ein Mann, seines Zeichens Großmogul, wollte eines Tages testen, welche
Auswirkungen es auf Kinder und deren Sprachentwicklung hat, wenn sie keiner
menschlichen Sprache ausgesetzt sind. Dafür ließ er einen Palast (neudeutsch
für Kerker) bauen und sperrte Neugeborene mit stummen Ammen zusammen. Die
Kinder haben natürlich keine Sprache gelernt, Theorie bewiesen. Aber das ist
doof, und soooo revolutionär ist das auch nicht. Ein grenzwertiger Mann, der
Großmogul.
Alternativ kann man zum Beispiel meditieren, ist ja auch
schon eine Grenzerfahrung. Und spirituelle Übungen müssen ja auch nicht
zwangsläufig eine Loslösung vom eigenen Körper zur Folge haben, gerade wenn man
es so macht wie ich. Dann löse ich mich nämlich in Luft auf, wenn zur Arbeit
gerufen wird. Die Waschmaschine! Schatz, mach bitte die Waschmaschine aus! Doch
ich bin entspannt, tief entspannt. In meinem All gibt es keine Waschmaschinen,
nur mich. Ich denke nach, dann fliegt mir etwas ins Gesicht. Ich schlage meine
Augen auf, sehe meinen geliebten Lebensabschnittspartner und weiß, ich habe zu
lange meditiert. Viel zu lange.- langsam schließe ich die Augen wieder, und die
Wirklichkeit holt mich doch ein weiteres Mal ein…
Adios amigos, macht es gut und nehmt die Finger auch von unverdächtig
wirkenden Drogen ;-)
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